Fürstenhaus Hohenlohe-Bartenstein

Wappen der Fürsten
von Hohenlohe-Bartenstein

Das Haus Hohenlohe-Bartenstein ist eine Unterlinie von Hohenlohe-Waldenburg, die sich 1688 von Hohenlohe- Schillingsfürst abspaltete, als Graf Philipp Carl von Hohenlohe-Schillingfürst in den Besitz von Burg und Amt Bartenstein, dazu Schnelldorf und Wolfsau kam. Von da an führte er den Namen Philipp Carl Graf zu Hohenlohe-Bartenstein und residierte in Bartenstein. Von ihm stammen die bis in die Gegenwart blühenden Linien ab: Hohenlohe-Bartenstein auf Schloss Bartenstein und Hohenlohe-Jagstberg mit Sitz auf Schloss Haltenbergstetten über Niederstetten.
Graf Philipp Carl begann mit dem Umbau der maroden Burg. Er ließ die verfallenen Mauern und Türme der alten Burg niederreißen und es entstand aus einem Schutthaufen ein neues Schloss. Das Amt Bartenstein war seit 1550, wie fast die gesamte Umgebung, ganz evangelisch. Der Graf und seine Gemahlin gehörten aber dem katholischen Glauben an und so ließ er ab 1711 als ersten Bau die katholische Schlosskirche aufführen. 1728 erbt Hohenlohe-Bartenstein die Linie Hohenlohe-Pfedelbach. Philipp Carl starb reich an Ehren als kaiserlicher und des Reichs Kammerrichter.
Unter seinem Sohn, Graf Carl Philipp, wurde 1744 die Grafschaft Bartenstein, genauso wie Schillingsfürst, zum Reichsfürstentum ernannt – und am 1.8.1757 von Kaiser Franz zu reichsunmittelbaren erblichen Fürstentümern gemacht. Da die evangelischen Vettern der Linie Hohenlohe-Neuenstein erst 1764 nachziehen konnten, kam es zu größeren Streitigkeiten, die erst 1782 in der Öhringer Konvention endgültig beigelegt wurden.
Graf Carl Philipp setzte den Umbau des Schlosses fort. Er stellte als Baudirektor Andreas
Gallasini ein. Nach dessen Plänen entstand im Lauf der Jahre aus der alten Burg ein
Residenzschloss, eine der neuesten und damit geschlossensten Schlossanlagen unter
den Hohenlohe-Schlössern. Durch Heirat und Heiratsgut begüteter Frauen wurde in Bartenstein nach und nach der Wohlstand sichtbar, einige von ihnen brachten sogar ganze Grafschaften mit in die Ehe. Unter Fürst Leopold zu Hohenlohe-Bartenstein, geboren 1731, wird Bartenstein zur Stadtanlage ausgebaut. Er ließ im Anschluss an das Schloss die stattlichen Beamtenhäuser errichten, ebenso wie weiter außerhalb die kleineren Handwerkerhäuser, die er zu geringem Preis verkaufte. Auswärtige Handwerker, überwiegend katholischen Glaubens siedelten sich in Bartenstein an und fanden so eine neue Heimat und ein gutes Einkommen. So fand die Residenz ihre größte Blütezeit. Da der Fürst ein begeisterter Freund der Musik war, unterhielt er eine eigene Hofkapelle und pflegte an seinem Hofe zeitgenössische Musik. Als eine der ersten Opern Mozarts, wurde die „Zauberflöte“ hier aufgeführt.
1798 kam Fürst Ludwig Alois zu Hohenlohe-Bartenstein (geb. 1765), eine militärisch sehr wichtige und bedeutende Persönlichkeit, an die Regierung. Er löste 1798 die Hofhaltung
auf. Ludwig Alois Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein erhielt in bayerischen, österreichischen und französischen Militärdiensten unter Auszeichnung hoher Orden zahlreiche Ehrenzeichen. Immer wieder siegte er bei Schlachten mit großer Tapferkeit. Er wurde Ehrenbürger, Pair und Marschall von Frankreich. Auf Schloss Luneville, einem Geschenk der französischen Krone, starb er und wurde mit großen Ehren in Paris beigesetzt.
1802 spaltete sich von Hohenlohe-Bartenstein die fürstliche Linie Hohenlohe-Jagstberg ab. Jagstberg, einstiger Besitz der gleichnamigen edelfreien Familie, dann im Besitz von Hohenlohe-Brauneck, kam 1340 an Bayern, 1387 an Würzburg und 1802 an Karl Joseph Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein, der sich jetzt Fürst von Hohenlohe-Bartenstein-Jagstberg nannte.
1844 erlischt die Hauptlinie Bartenstein. Karls Ururenkel teilten sich wiederum in Hohenlohe-Bartenstein-Bartenstein (neue, jetzige Bartensteiner Linie) einerseits mit Bartenstein, Pfedelbach, Mainhard und Sindringen und Hohenlohe-Jagstberg andererseits mit Jagstberg, Laudenbach, Braunsbach und Haltenbergstetten.
1806 ging das Territorium des Fürstentums Bartenstein an Württemberg über.
Heute führen Maximilian Leopold Carl Alois Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein und seine Frau Dr. Cristina Prinzessin zu Hohenlohe-Bartenstein, geborene Vozzi Castriota Scanderbeg aus Italien, die er 2013 in Rom heiratete, die Geschäfte von Schloss Bartenstein. Weiteres unter www.schloss-bartenstein.de