Schloss Bartenstein

Die Ritter von Bartenstein hatten in der ehemaligen Burg ihr Herrschaftszentrum. Nach dem Aussterben der Ritter von Bartenstein um 1350 ging die Burg in den Besitz derer von Seldeneck über. Ab 1419 wurden Teile des Besitzes an von Rosenberg zu Röttingen verkauft, sie nannten sich dann Rosenberg zu Bartenstein. Sie hielten den Besitz bis ca. 1440. In der Zeit von 1442 bis 1445 hatten die Horneck von Hornberg Anteile an der Burg Bartenstein. Bartenstein war damit von 1419 bis etwa 1455 Ganerbenburg. Ab 1440 kauften die Grafen von Hohenlohe nach und nach die Anteile von Rosenberg, Seldeneck und Hornberg auf. Um 1455 waren Burg bzw. Schloss und Amt Bartenstein im alleinigen Besitz der Grafschaft von Hohenlohe.
Während des Bauernkrieges (durch den „schwarzen Haufen“) und im DreißigjährigenKrieg (durch Kroaten, 1632) wurde die Burg mehrmals zerstört, aber immer wieder bewohnbar gemacht. Auf dem Bergsporn über der Ette wurde ab 1710 das baufällige Gebäude zum Schloss für die Grafen von Hohenlohe-Bartenstein umgebaut. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Bauten zu einer eindrucksvollen Dreiflügelanlage umgestaltet. Früher war das Schloss noch weiß angestrichen. Beim barocken Umbau integrierte Baudirektor Gallasini gekonnt ältere Bauelemente. Heute gilt das Bauwerk als Paradebeispiel der hohenloher Barockresidenzen. Der vierstöckige Mittelbau überragt in seiner stärker gegliederten Ausgestaltung die schlichteren Schlossflügel. Das geschnitzte Allianzwappen von Hohenlohe-Limburg über dem Mittelrisalit trug früher Wappenfarben. Vom Eingangsbereich schwingt sich eine symmetrisch angeordnete Treppenkonstruktion elegant über zwei Stockwerke zu den Repräsentationsräumen. Im ehemaligen Marstall des Südflügels standen während der Glanzzeit fürstlicher Hofhaltung bis zu 80 Pferde. Die langen Gänge darüber sind mit eindrucksvollen Ahnengalerien ausgestattet. Gegenüber im Nordflügel ist die Hofbibliothek untergebracht. Sie verbindet den Hauptbau mit der Fürstenloge der Schlosskirche.
Früher teilte ein großes schmiedeeisernes Gitterwerk den inneren und äußeren Schlosshof. Dort standen Soldaten Wache. Nach französischem Vorbild im Sinne eines Place Royale bilden Schloss und Schlossplatz eine Einheit.
Bis heute ist das Schloss im Besitz der Familie Hohenlohe-Bartenstein.

Das Schloss ist bewohnt und nur im Rahmen von Führungen oder Veranstaltungen zu betreten.
Weitere Infos unter www.schloss-bartenstein.de

Schloss Bartenstein, barocke Dreiflügelanlage
Plan der Anlage, Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein

Text: Ergänzter Ausschnitt aus „Bartenstein wie es früher war – von Handwerkern, Hofräten und Lakaien“,
Anne + Claus Reimann, 2009