Freiwillige Feuerwehr

Bartenstein ist Standort der Abteilung Schrozberg-West der freiwilligen Stützpunktfeuerwehr Schrozberg und hat aktuell 45 Mitglieder. Die vorher eigenständigen Einsatzabteilungen Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach sind 2022 durch Zusammenlegung in die neue gemeinsame Abteilung Schrozberg-West übergegangen. Die Alarmierung erfolgt digital. Die Einsatzabteilung Schrozberg-West verfügt über ein Löschgruppenfahrzeug LF10 (Mercedes Atego 1630, Baujahr 2022, 299 PS, Ziegler-Aufbau, 14 Tonnen, 2000 Liter Löschwasser, Besatzung 1+8) und ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF (VW LT 35, Baujahr 2001, 143 PS, Ziegler-Ausstattung, 3.5 Tonnen, Besatzung 1+5) die im 2020-2022 neugebauten Feuerwehrhaus in der Niederstettener Straße stationiert sind.

Abteilungskommandant: Werner Jakob
Kontakt: 0171 9175874 (Notruf: 112 !)
Web: www.feuerwehr-schrozberg.de

Geschichte der Feuerwehr Bartenstein

Leider haben wir keine Unterlagen, aus welchen hervorgeht, wann die Feuerwehr Bartenstein genau gegründet wurde. Jedoch ist anzunehmen, dass es etwa um 1886-1890 gewesen sein muss, denn am 07.06.1885 wurde vom damaligen württembergischen König Karl eine Landesfeuerlöschverordnung erlassen. Durch diese Verordnung wurden nun überall im Land Pflichtfeuerwehren gegründet. Bis dahin hatte jede Stadt oder Gemeinde eine eigene Feuerverordnung, auch Bartenstein.

Auszug aus der Feuerordnung von Bartenstein aus dem Jahr 1767

Der Hausknecht soll bei Tag und Nacht stets ein wachsames Auge auf die Kamine und die ganze Residenz, Ettenhausen und das ganze Land haben, soweit er sehen kann. Sollte es im Schloss brennen, hat er die große Glocke zu läuten, die Feuerfahne in der Richtung des Feuers heraus zu hängen und alle drei Kanonen auf dem Turm abzufeuern. Bei Brand in der Stadt oder in Ettenhausen soll er zwei Kanonen, auf dem Land eine Kanone abfeuern. Dann habe er die große Feuerglocke in bestimmtem Rhythmus zu läuten. Daraufhin habe der Mesner ihm zu helfen und eine weitere Glocke zu läuten. Die Trommler sollen, wenn die Sturmglocken läuten, solange trommeln, bis sich genügend Leute zum Löschen eingefunden haben.
Ein jeder Untertan soll sich mit seinem gefüllten Feuereimer bei der betreffenden Unglücksstelle einfinden, bei Unterlassung wird er mit 4 Rheinischen Gulden Strafe belangt. Von jedem Haushalt im ganzen Land (damit ist das Amt Bartenstein gemeint) sollen sich 2 starke Personen zur Hilfe einfinden, alles was nur Wasser tragen kann, soll ohne Zögern beim Brandort helfen.
Bei der Aufstellung der Reihen sollen Löwenwirt Wirt Kostmeier und Amtsschultheiß Kleinheinz das Kommando führen, vom Brunnen aus sollen sich die Leute in doppelter Reihe aufstellen, damit in der einen Reihe die vollen, in der anderen die leeren Eimer ein Jeder dem Anderen in die Hand gebe, bis das Feuergeläut wieder abgestellt wird.
Jeder Haushalt im ganzen Land soll vor seiner Haustür ein Gefäß mit Wasser stehen haben, wenn dies bei der Überprüfung nicht vorhanden ist, wird Strafe erhoben.

1981 wurde bei der Restaurierung der alten Feuerwehrspritze durch die Feuerwehrmannschaft als Vorbesitzer die Gemeinde Equarhofen festgestellt. Bei Recherchen vor Ort wurde von Zeitzeugen das Jahr 1918 als Verkaufsjahr nach Bartenstein genannt. Bis 1950 war diese, noch von Pferden gezogene Spritze, im Einsatz.
Bis 1935 waren alle Männer über 18 Jahre feuerwehrpflichtig. In diesem Jahr wurde nach einer Inspektion durch den Kreisfeuerwehrinspektor die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr empfohlen. Nach einer Übung wurde dieses Thema zur Diskussion gestellt, worauf sich 61 von 72 anwesende Feuerwehrmänner am 25. Mai 1935 zur Gründung dieser Freiwilligen Feuerwehr entschieden. Kommandanten waren damals Reinhardt, H. Schropp und A. Grötsch.
1949 wurde Fritz Hofmann Kommandant. Er engagierte sich intensiv für die Feuerwehr. Im gleichen Jahr wurde eine Alarmsirene auf dem Rathausdach installiert und der Feuerlöschteich unter dem Kriegerdenkmal gebaut. Der Feuerwehr gehörten damals 25 Mann an.
1950 kostete die Anschaffung einer TS 4 (Tragkraftspritze) über 1000 Mark. Die Feuerwehr trat dem Landesverband bei.
1954 wurde eine leistungsfähigere TS 8 angeschafft.
1956 wurde ein Opel “ Blitz „als Mannschafts- und Zugwagen für die TS 8 in Eigenleistung umgebaut.
1966 legte die erste Bartensteiner Gruppe das Leistungsabzeichen ab.
1969 wurde der Opel “ Blitz “ durch einen Ford Transit ersetzt.
1972 verlor die Feuerwehr Bartenstein im Zuge der Eingemeindung ihre Selbstständigkeit und ist nun, wie auch die Abteilungen von Riedbach, Ettenhausen usw. Teil der Gesamtfeuerwehr Schrozberg.
1979 trat Kommandant Fritz Hofmann altersbedingt zurück und wurde zum Ehrenkommandant der Stadt Schrozberg ernannt. Abteilungskommandant wurde im gleichen Jahr Josef Pesch.
1994 übernahm Alexander Kolb das Kommandantenamt.
1998 Brand der fürstliche Domäne in der Bartensteiner Ortsmitte.
2001 wird der Ford Transit nach 32 Dienstjahren durch einen neuen VW-LT 35 ersetzt.
2004 wird Eberhard Hofmann Kommandant.
2007 wird Volker Schropp Kommandant.
2014 wird Frank Dräger Kommandant.
2015 erhalten die Feuerwehrangehörigen digitale Funkmeldeempfänger. Die Sirenen auf den Rathausdächern der Schrozberger Teilorte werden abgestellt.
2020 wurde mit dem Neubau des neuen Feuerwehrhauses Schrozberg-West mit einem 200.000 Liter fassenden Löschwasserbehälter in der Niederstettener Straße in Bartenstein begonnen.
2022 wird das neue Feuerwehrhaus an der Niederstettener Straße fertiggestellt und bezogen.
Mit Änderung der Satzung ging die Abteilung Bartenstein (Mannschaftsstärke 15) zusammen mit den Abteilungen Ettenhausen (8) und Riedbach (15) in die neue Feuerwehrabteilung Schrozberg-West über. Werner Jakob wird erster Abteilungskommandant, Stellvertreter werden Frank Dräger und Philipp Zimmermann. Die beiden Tragkraftspritzenfahrzeuge der ehem. Abteilungen Bartenstein und Ettenhausen werden übernommen.
2023 wird ein neues Löschgruppenfahrzeug LF10 (Mercedes Atego 1630 mit Ziegler-Aufbau) in Dienst gestellt. Das TSF von 1992 der ehem. Abteilung Ettenhausen wird damit ersetzt. Im Juni wurden Fahrzeug und Neubau feierlich eingeweiht.