In der Nacht des 22. September 1998, also vor genau 20 Jahren, brannte die fürstliche Domäne in der Ortsmitte von Bartenstein völlig nieder. Der in fürstlichem Besitz stehende Hof mit zwei mächtigen Fachwerkgebäuden in der Käpplesgasse östlich des Hofgartens brannte lichterloh. Das weithin sichtbare Feuer breitete sich rasend schnell aus und war so mächtig, dass die Funken bis zum Schloss flogen. Stundenlang waren 120 Feuerwehrmänner im Einsatz um größeren Schaden abzuwehren. Glücklicherweise kamen dabei keine Personen ums Leben, ein Feuerwehrmann erlitt jedoch leichte Verletzungen. Der Pächter verlor einige seiner Milchkühe und Kälber im Flammenmeer. Zwei Wohnhäuser auf der gegenüberliegenden Seite wurden beschädigt. Es entstand ein Sachschaden von rund einer Million D-Mark.
Die fürstliche Domäne vor dem Brand
Blick von Südosten auf die fürstliche Domäne um 1925
© Verlag August Schmid, Bartenstein – Ausschnitt aus Luftbild Nr. 6452 vom Luftverkehr Strähle, Schorndorf
Zahlreiche Obstbäume und ein großer Gemüsegarten schmückten den Hof zu seiner Blütezeit. In den Stallungen befanden sich unter anderem Schafe, Kühe und Hühner, später nur noch Kühe. Die zwei großen Fachwerkgebäude an der Käpplesgasse standen mächtig da. Für die Kinder des Ortes war der Bauernhof ein gern genutzter Spielplatz. Später wurde der Bauernhof verpachtet und umgebaut. Am auffälligsten zeigte sich das am Dach, welches von einem Mansardendach (siehe linke Stallung im Bild) zu einem normalen, einfachen Satteldach umgestaltet wurde.
Die Hofgelände heute
Fürstliche Domäne – © Luftbild: W. Gruhler
Eine leere Wiese, auf östlicher Seite inzwischen vom Spielplatz begrenzt, bildet heute das ehemalige Hofgelände. In der Mitte kann man noch die Fundamente der Hochsilos erkennen. Auch ein Brunnen ist noch erhalten. Das Gelände wurde denkmalschutzrechtlich als erhaltenswerte Grünfläche im Gesamtanlagenschutz des Ortes Bartenstein mit einbezogen.