Neues Buch zur Residenzenforschung: Stadt und Hof erschienen, u.a. am Beispiel Bartenstein

Herausgegeben von Jan Hirschbiegel, Sven Rabeler, Sascha Winter und der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften in Göttingen

Das Handbuch »Residenzstädte im Alten Reich« wendet sich in seiner dritten Abteilung den unterschiedlichen Formen und Medien der Repräsentation sozialer und politischer Ordnungen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit zu. Thematisiert werden die architektonischen, künstlerischen, performativen und narrativen Artikulationen herrschaftlich-höfischer und gemeindlich-städtischer Interessen und Ansprüche, die in urbanen Räumen, Bauten, Denkmälern, Bildern, Texten und kulturellen Handlungen zum Ausdruck gebracht, vermittelt und tradiert wurden. Der zweite Band umfasst wie der erste zwölf exemplarische Studien, die zentrale inhaltliche Aspekte an einzelnen Orten nun in den südlichen Regionen des Reiches abhandeln: Bartenstein, Brixen, Butzbach, Fulda, Graz, Heidelberg, Karlsruhe, Kassel, Landshut, Mainz, Rappoltsweiler und Würzburg. Aus komplementärer Perspektive greift der parallel veröffentlichte zweite Band der zweiten Handbuchabteilung auf dieselben Orte zurück, um Fragen zu sozialen Gruppen, Ökonomien und politischen Strukturen in Residenzstädten zu untersuchen.

Dr. Sascha Winter bringt in seinem Beitrag über Bartenstein dabei zahlreiche Quellen zusammen und ordnet diese auf umfangreichen 75 Seiten mit dazugehörigen 41 Abbildungen wissenschaftlich ein. Dank der genauen Angaben ist das Buch auch ein guter Ausgangspunkt für die weitere Beleuchtung verschiedener Quellen.

Einleitung des Buch-Abschnittes zu Bartenstein

„Im Jahr 1688 wählte die im Zuge einer Erbteilung neu gegründete katholische Linie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein den bis dahin evangelischen Amts- und Jagdsitz Bartenstein zur Hauptresidenz. In der Folge entwickelte sich in rund einhundert Jahren aus dem alten Schloss und einzelnen Ökonomiegebäuden eine kleine, ansehnliche Residenzstadt. Dabei verstanden die Grafen bzw. Fürsten (seit 1744) nicht nur den Ausbau der Residenz, sondern auch die Gestaltung der gesamten Stadtanlage und deren Umfeld als herrschaftliche Bauaufgabe. Daher widmet sich der Beitrag den einzelnen urbanen Entwicklungsphasen sowie den damit verbundenen Baumaßnahmen im 18. Jahrhundert. Neben der Rolle der verantwortlichen Auftraggeber, Entwerfer und Gestalter werden auch die zentralen städtebaulich-architektonischen sowie räumlich-funktionalen Planungs-, Gestaltungs- und Ordnungskonzepte untersucht. Es gilt zu zeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zielsetzungen die Grafen und Fürsten im Laufe der Zeit Residenz und Stadt baulich erweitern, räumlich gliedern sowie urbanistisch miteinander verbinden ließen und damit maßgeblich die heute unter Denkmalschutz stehende Gesamtanlage Bartensteins prägten.“

Bestellung des Bandes

Neuerscheinung: Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800). Ein Handbuch. Abt. III, Teil 2.
Hardcover 17x24cm, 812 Seiten, 250 Abbildungen, ISBN/EAN 978-3-7995-4543-3
Das Buch kann bei der Verlagsgruppe Patmos online bestellt werden. Preis: 90€

Vorausschau
Neben dem neuen Handbuch der Abt. III, Teil 2, wird Bartenstein auch im Handbuch der Abt. II, Teil 2, behandelt, für das Alexandra Nørgaard den Beitrag „Eine sozialtopographische Sondierung. Bartenstein, ausgehendes 18. Jahrhundert“ verfasst hat. Der Band wird Anfang 2024 erscheinen.

Zudem wird Bartenstein auch einen von Dr. Thomas Kreutzer (Kreisarchiv, Hohenlohekreis) erstellten Artikel im Handbuch der Abt. 1, Teil 4, erhalten, das spätestens 2025 veröffentlicht werden soll.

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